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Symptome der Narkolepsie

Die vier häufigsten Symptome der Narkolepsie sind

Die Symptome der Narkolepsie können sich über mehrere Jahre langsam entwickeln oder überraschend in Erscheinung treten. Sie können einzeln oder in beliebiger Kombination auftreten. Alle gemeinsam kommen nur selten vor.
Als häufigstes und charakteristisches Symptom beeinträchtigt die fast ständige, übermäßige Tagesschläfrigkeit mit ihren zwanghaften Einschlafneigungen. Die Schlafattacken werden manchmal durch extremen Stress ausgelöst und treten zuverlässig bei monotonen Situationen ein. Sie haben nichts mit Desinteresse oder Unausgeschlafenheit infolge von durchfeierten Nächten oder ähnlichem zu tun. Schläfrigkeit und Einschlafattacken lassen sich daher mit zusätzlichem Schlaf nicht verhindern.

Kataplexien sind Attacken von Tonusverlust, der durch intensive Gemütsbewegungen wie z. B. Lachen, Erschrecken, kurze körperliche Anstrengung, Husten, Niesen oder auch Geschlechtsverkehr / Orgasmus ausgelöst werden. Selbst Erinnerungen oder Erwartungen an aufregende Geschehnisse können zu einer Kataplexie führen. Seltener, aber auch vorkommend, können sie durch Flackerlicht, 3D – Filme oder 3D – Muster ausgelöst werden.
Die Ausdrucksformen der Kataplexie reichen von schwachen und kurzen Schwächegefühlen in den Knien, kaum wahrnehmbare vorübergehende Erschlaffung einzelner Muskelgruppen im Gesicht, der Nackenmuskulatur sowie Arme bis zum totalen Tonusverlust, der die Betroffenen plötzlich zu Fall bringt. Die Gesichtsmuskulatur der Mimik ist meistens betroffen. Oft werden auch Wortfindungsstörungen und ’nicht reden können‘ bei Schläfrigkeit und ‚reagieren müssen‘ beobachtet.
Nicht beteiligt sind die Zungen- und Schlund-Muskeln, das muskuläre System der Lunge sowie die Muskulatur im Magen-Darm-Bereich.
Die betroffenen Personen einer kompletten Kataplexie sind während eines Sturzes bei vollem Bewusstsein und erleben das Ereignis mit. Die Angst vor falscher Hilfe (bei vermutetem Herzinfarkt oder Schlaganfall) kann in dieser Situation die Muskelerschlaffung verlängern. Eine Bewusstseinsstörung tritt erst dann ein, wenn der kataplektische Zustand in eine Schlafattacke oder in eine hypnagoge Halluzination übergeht.


Störung des Nachtschlafs ist ein bei Narkolepsie häufig auftretendes Symptom.
Während die Betroffenen am Tage ungewollt einschlafen, haben sie meistens in der Nacht einen leichten Schlaf und werden auf Grund kleinster, manchmal nicht wahrgenommener Reize (Geräusche, Licht usw.) in der Nacht wiederholt (fast) wach. Durch das häufige nächtliche Erwachen verstärkt sich wiederum die Tagesschläfrigkeit.
Charakteristisch sind fehlender Tiefschlaf und mit Auswirkungen wie Schlafentzug.
Individuell müssen Bedingungen für einen ungestörten Nachtschlaf gefunden werden.

Bei der Schlafparalyse (weiche Schlaflähmung) tritt ein plötzlicher Verlust der Muskelspannung der Körpermuskulatur beim Schlafbeginn (auch beim Mittagsschlaf) oder beim Aufwachen ein. Die Betroffenen nehmen zwar mit vollem Bewusstsein ihre Umgebung wahr, sind aber unfähig, selbst zielgerichtete Bewegungen auszuführen. Die betroffene Person kann dann auch nicht sprechen und nicht die Augen öffnen. Bemühungen anwesende Personen auf diese Hilflosigkeit aufmerksam zu machen bleiben verzweifelt erfolglos.
Im Gegensatz zu Kataplexien kann die Schlafparalyse durch körperliche Berührung unterbrochen werden.

Eine Schlaflähmung kann Sekunden bis wenige Minuten andauern. Sie endet spontan oder durch einen starken Sinnesreiz oder wenn es dem Betroffenen gelingt, doch noch eine kleine Bewegung auszuführen.

Bei den ersten Erfahrungen mit einer Schlafparalyse verursacht dieser, stets vorübergehende und eigentlich harmlose Verlust der Muskelspannung verständlicherweise erhebliche Ängste. Wenn man aber gut über sie informiert ist, kann man sie durchaus abbauen bzw. vermeiden.

Schlafbezogene Halluzinationen sind lebhafte, traumähnliche Bilder und Vorstellungen, die im Zustand der Schläfrigkeit beim Einschlafen (hypnagoge Halluzinationen), beim Aufwachen (hypnopompe Halluzinationen) wahrgenommen werden. Sie können sehr intensiv und realitätsnah wirken. Zu den beunruhigenden Bildern und Geräuschen tritt manchmal die Vorstellung auf, jemand sei im Raum. Diese Traumvorstellungen lösen oft Angst aus, da die Betroffenen halb wach, aber bewegungsunfähig sind. Manchmal werden die Halluzinationen irrtümlicherweise mit den Wahnvorstellungen bei psychischen Erkrankungen verwechselt, so dass zusätzliche Ängste entstehen.

Beim automatischen Handeln werden Tätigkeiten in Müdigkeit oder fehlernder Konzentration „wie im Schlaf“ motorisch ausgeführt; manchmal schlafen Narkoleptiker inmitten einer Handlung ein und führen diese im Schlaf fort.

Bei zunehmender Schläfrigkeit kann das Bewegungs-System offenbar noch funktionieren, obgleich die sinnliche Wahrnehmung und Unterscheidungsfähigkeit bereits erheblich eingeschränkt sind. So werden die begonnenen Aktivitäten weitergeführt, aber wegen der „geistigen Abwesenheit“ nicht mehr kontrolliert.
Die Folge sind unter anderem fehlerhafte Ergebnisse und das Fehlen von wahrhaften Erinnerungen an diesen Zeitabschnitt.
Automatisches Handeln ist in Situationen gefährlich, in denen erhöhte Unfall- und Verletzungsgefahr besteht, wie z. B. beim Kochen oder beim Autofahren. Eine gute medikamentöse Behandlung / Einstellung sowie bewusster Umgang mit der eigenen Erkrankung kann gut helfen, das automatische Handeln zu vermeiden.


Aktualisiert vor 3 Jahren von Rolf Barthel

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